Demut – Freundschaft – Ubumuntu (ruandisch Menschlichkeit) – das sind die Schlagworte, mit denen die Teilnehmer:innen der diesjährigen Geselle trifft Gazelle-Reise ihre Gefühle beschreiben - von der erfahrenen Erdung ganz zu schweigen. Viele denken an ein baldiges Wiedersehen. Für unser Organisationsteam ist es ein zweites Zuhause geworden.
Anfang Juni waren die Gesell:innen zum zehnten Mal in Ruanda unterwegs und haben gemeinsam mit ruandischen Berufsschülerinnen und -schülern soziale Einrichtungen unterstützt, Klassenräume, Fassaden und Dächer neu gestrichen.
Sie arbeiteten dabei unter anderem in Gatagara, wo körperlich behinderte Kinder und Jugendliche gemeinsam mit Gesunden in gelebter Inklusion lernen. Dort verliehen unter anderem einem Lagerraum in Gatagara neue Farbe, unterstützt von jungen Berufsschüler:innen von der Nyanza Technical School, einer nahegelegenen Berufsschule. Die Schule Muyange erhielt eine Neugestaltung der Außenfassade - Fenster und Türen wurden in den ruandischen Nationalfarben Grün, Blau und Gelb lackiert. Das Highlight war die Erneuerung einer Weltkarte an einer Außenwand, die aktiv für den Unterricht genutzt wird. An der Nyanza Technical School wurden zwei Dächer im Rahmen des "Cool White"-Projekts der GIZ weiß beschichtet. Durch die hohe Reflektion der weißen Farbe heizen sich die Metalldächer weniger auf. Bei ersten Messungen konnte eine Reduktion von bis zu 30° dokumentiert werden was zu stark verbessertem Lernklima in den Klassenräumen führt. In der zweiten Woche brachten die Gesellen und Gesellinnen Farbe und Freude in die TIC-Schule und den zugehörigen Kindergarten in Kigali.
Was vor zehn Jahren als rheinland-pfälzisches Projekt des Landesinnungsverbandes Rheinland-Pfalz begann wird mittlerweile mit Gesellen:innen und jungen Meister:innen aus dem gesamten Bundesgebiet bereichert.Bei "painting skills for Africa" geht es darum, auf Augenhöhe miteinander zu arbeiten und voneinander zu lernen - jeder von jedem. Die Zusammenarbeit mit den deutschen Gesell:innen ist für die ruandischen Berufsschülerinnen und -schüler ein nachhaltiges Erlebnis, das mit einem Zertifikat gewürdigt wird und auf deren Arbeitsmarkt einen hohen Stellenwert hat. Dabei lernten die Teilnehmer*innen nicht nur eine fremde kulturelle und soziale Welt kennen, sondern arbeiteten auch ausschließlich mit den vor Ort verfügbaren Materialien und Werkzeugen, damit die jungen ruandischen Malerinnen und Maler die Arbeit nach ihrer Abreise fortsetzen und das Gelernte anwenden können.
Das vorbildliche Projekt "Geselle trifft Gazelle" wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Dr.-Murjahn-Förderpreis und dem Hermann-Schmidt-Preis für innovative Berufsbildung. Für die Malerinnen und Maler ist die Teilnahme an dem Projekt selbst eine Auszeichnung.
Für alle die gerne einmal Rwanda - so wie wir es alle lieben gelernt haben - erleben möchten, besteht bereits jetzt die Möglichkeit sich für unsere nächste Reise vom 18. Mai bis zum 01.Juni 2024 zu bewerben.